Ein Mann sitzt grübelnd vor einem Bildschirm und Laptop, auf dem Code zu sehen ist.

TEAM23 ist ein GWÖ-bilanziertes Unternehmen

Unsere Gemeinwohlökonomie-Bilanz & der lange, aber wichtige Weg dorthin

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Der Weg zur Gemeinwohlökonomie-Bilanz

Was ist Corporate Social Responsibility und wie stehen wir als eine von Deutschlands führenden Digitalagenturen in diesem Thema da? Diese Frage haben wir uns vor gut zwei Jahren gestellt. Wir wussten noch nicht sicher auf was wir uns einlassen, aber uns war klar: Wir gehen das Thema Gemeinwohlökonomie jetzt aktiv an!

Gesagt, getan? So einfach
war es nicht...

Nach mittlerweile zwei Jahren stellen wir uns immer noch der Herausforderung “Corporate Social Responsibility” und treiben sie weiterhin aktiv voran. Das Ergebnis bis heute: Eine Mitgliedschaft im Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. und eine Bilanz unserer Gemeinwohlökonomie, die uns noch viele Aufgaben stellt, um sie zu verbessern. Der Weg hierhin war lang, aber er ist es auch wert, auch wenn das Projekt unserer Gemeinwohlökonomie (GWÖ) wohl auch nie ganz abgeschlossen sein wird.

In diesem Beitrag möchten wir euch einen Einblick in den Ablauf und die Aspekte einer Gemeinwohlbilanzierung geben – vielleicht gibt es dann bald noch deutlich mehr Mitgliedsunternehmen mit veröffentlichter GWÖ-Bilanzierung in der Region Augsburg!

Detailaufnahme des Designraumes in den Agenturräumen von TEAM23 im Glaspalast. Zu sehen ist ein abstrakter Baum, gebaut aus OSB-Holzplatten. Von diesem Baum hängen verschiedene Dekogegenstände und Pflanzen.

Es war ein Dienstag im September 2021

… im Tagungsraum eines bayrischen Biohotels in Augsburg. Dort begann ein Projekt, das wir bei TEAM23 schon länger in Angriff nehmen wollten, weil wir es als Teil unserer Vision definiert haben: die Verantwortung für das Wohl der Gemeinschaft.

Eine GWÖ-Bilanzierung und eine Mitgliedschaft im Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. waren aber nur zwei Bruchstücke von dem, was wir noch im sogenannten „Core“, dem Wertekonsens von TEAM23, festgelegt haben. Dort steht auch, dass wir aufrichtige Beziehungen leben, Verbindlichkeit schaffen und den Wandel begrüßen wollen. Unser Ziel: Wir wollen unser gesamtes Potenzial entfalten und so zur Gestaltung einer lebensdienlichen Zukunft für alle beitragen.

Die GWÖ-Projektgruppe

Die Anwesenden: Der Koordinator der GWÖ-Regionalgruppe, Michael Schnitzlein, der Gemeinwohl-Berater Jörn Wiedemann, Oliver, einer unserer Geschäftsführer und andere Unternehmensvertreter, die am Ablauf der GWÖ-Bilanzierung interessiert waren. An diesem Termin konnten wir Fragen zum Prozess stellen und die anderen gleichgesinnten Unternehmer*innen kennenlernen. Dann trafen wir und ein paar andere aus der Gruppe eine finale Entscheidung: Wir gehen das Projekt der GWÖ aktiv an und durchlaufen den aufwendigen Prozess der Bilanzierung!

Kurze Zeit später haben wir uns dann mit den anderen Peer Group Teilnehmer*innen in der Steuerkanzlei von Silke Pfann getroffen. Teil der Peer Group waren neben ihr und uns noch die peppair GmbH, die ISA (International School Augsburg AG) und der Bioland e. V. – wir alle zusammen bildeten eine Arbeitsgruppe, die sich durch die Berichtsfragen der GWÖ-Bilanzierung arbeitete und so eine fertige Bilanzierung anstrebte.

Logo Gemeinwohl Ökonomie, ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft, Bilanzierendes Unternehmen
blaue Pusteblumen

Was ist die GWÖ-Bilanzierung?
Und was wird bewertet?

Bei der GWÖ-Bilanzierung nimmt man fünf verschiedene Bereiche unter die Lupe, wobei diese anhand einzelner Aspekte in Form von Punkten und Prozenten bewertet werden. Um euch ein Gefühl für die Tiefe und Ausführlichkeit der einzelnen GWÖ-Bewertungskriterien zu geben, haben wir nachfolgend die fünf Bereiche und ein paar ihrer Kriterien zusammengefasst. Zudem versuchen wir euch einen kleinen Einblick zu geben, welche Auswirkung diese Bereiche auf TEAM23 haben.

  • Bei den Lieferant*innen geht es unter anderem um die Menschenwürde und die ökologische Nachhaltigkeit bis hin zur Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette. Außerdem wird bewertet, wie fair die Geschäftsbeziehungen sind.

    ‍Unsere aktuelle Einschätzung dazu: Als Digitalagentur und Dienstleister beziehen wir nur bedingt Ressourcen von Lieferant*innen. Trotzdem setzen wir bei der Wahl und der Zusammenarbeit mit Zulieferern auf nachhaltige Produkte, die ökologisch hergestellt und klimafreundlich geliefert werden.
  • Bei den Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, mit denen man als Unternehmen kooperiert, werden unter anderem die ethische und soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln sowie die soziale und ökologische Qualität von Investitionen untersucht und beurteilt.

    Unsere aktuelle Einschätzung dazu: Bei TEAM23 setzen wir hierbei auf maximale Transparenz und den aktiven Austausch zwischen Eigentümer*innen und den Mitarbeitenden. Investitionsentscheidungen treffen wir dabei immer im Sinne der Verbesserung von Arbeitsbedingungen oder um den Innovationsstandort Augsburg zu stärken.
  • Bei den Mitarbeitenden im Unternehmen, geht es verstärkt um die Menschenwürde am Arbeitsplatz, Gesundheitsförderung, Diversität und Chancengleichheit, aber auch um innerbetriebliche Mitentscheidungsrechte und Transparenz.‍

    Unsere aktuelle Einschätzung dazu: Dieser Punkt fiel uns leicht. Wir, von TEAM23, bemühen uns seit Jahren einer von Deutschlands Top Arbeitgebern zu sein und werden dafür auch regelmäßig mit Awards von kununu und Great Place to Work ausgezeichnet. Eine offene Fehlerkultur, Wertschätzung füreinander und die individuelle Weiterentwicklung des Einzelnen sind wichtige Bestandteile unseres Wertekonsens. Trotzdem wollen wir unser Angebot zum Beispiel in Bezug auf Familienfreundlichkeit und maximale Flexibilität für alle Mitarbeiter*innen in Zukunft weiter ausbauen.
  • Bei Kund*innen und Mitunternehmen wird im Besonderen bewertet, wie ethisch, menschenwürdig und barrierefrei die Kund*innenbeziehungen und die Kommunikation miteinander verläuft. Auch die Produkttransparenz spielt bei der Bilanzierung eine große Rolle.

    Unsere aktuelle Einschätzung dazu: Den Kund*innen von TEAM23 begegnen wir seit über 20 Jahren als transparenter und erfahrener Partner für Digitalisierung. Wir unterstützen progressive Unternehmen, schließen benachteiligte Kund*innengruppen nicht aus und arbeiten nicht mit Kund*innen aus einem unethischen oder unmoralischen Umfeld. Außerdem gehen wir seit Jahren in den fairen und aktiven Austausch mit Mitbewerber*innen und schaffen dafür Events und Plattformen auf eigene Kosten und teils sogar im eigenen Office.
  • Im Bereich Gesellschaftliches Umfeld werden der Sinn und die gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens fokussiert. Dabei geht es auch um etwaige Steuerzahlungen und Sozialabgaben, genauso wie Verstöße gegen Umweltauflagen.

    Unsere aktuelle Einschätzung dazu: Neben unserem täglichen Business, engagieren wir uns u. a. beispielsweise im Augsburger Digitalrat und als Lehrbeauftragte in den Hochschulen und Universitäten in Augsburg, Ingolstadt und Ulm, um diesem Aspekt immer mehr Bedeutung beizumessen.
Infografik der Gemeinwohl Matrix 5.0 der Gemeinwohl Ökonomie

Mehr Infos zur TEAM23 GWÖ-Bilanzierung und die finale GWÖ-Bilanzierung von TEAM23 findet ihr hier.

Die Punktskala für die Gesamtbilanzierung reicht dabei von –3.600 bis +1.000 Punkte, TEAM23 erreichte hierbei +265 Punkte.


“Mit dieser Bilanz brauchen wir uns nicht zu verstecken und sind auch mit dem bisherigen Weg sehr zufrieden. Denn es erfordert einigen Mut sich allen Bewertungskriterien und dem langen Prozess der Bilanzierung zu stellen. Noch viel wichtiger ist, dass wir jetzt wissen von welchem Punkt aus wir in eine Zukunft starten, in der soziale Gerechtigkeit und Umwelt eine übergeordnete Rolle spielen. Wir sind die ersten Schritte gegangen und haben jetzt klar im Blick, in welchen Bereichen wir uns weiter verbessern müssen, um am Ende dort anzukommen, wo wir als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hinwollen.”

Oliver Vogt

Geschäftsführung TEAM23

Oliver Vogt Profilfoto

Der Bilanzierungsprozesses –
so lief alles ab

Jedes Unternehmen musste zu jedem Bilanzierungs-Punkt eine Selbstbewertung geben, die dann in den Terminen mit der Peer Group vorgestellt und diskutiert wurden. Im Arbeitskreis wurde dann gemeinsam entschieden, ob die jeweilige Selbsteinschätzung von allen geteilt wird oder ob es Einwände gibt, sodass die Bewertung nach oben bzw. unten korrigiert werden musste. Durch diesen Prozess bilanzierten wir uns im fairen Miteinander und im kritischen Kontext selbst – natürlich immer zusammen mit unserem GWÖ-Berater und Juror Jörn Wiedemann, der alle Termine begleitete, um die Korrektheit der Bewertungen zu validieren.

Nach insgesamt acht solcher Abstimmungstermine, die je einen Vormittag dauerten, hatten wir uns schließlich durch sämtliche Berichtsfragen gearbeitet. Am 28. Oktober 2022 fand dann unser finales Peer Group Treffen bei uns im TEAM23-Headquarter statt.

Team der Gemeinwohlökonomie in einem Meetingraum im Glaspalast

Endspurt: SO viele Stunden hat uns
die GWÖ-Bilanzierung “gekostet”

Jetzt hieß es noch, die fast finale Bilanzierung Korrektur zu lesen, das Dokument im Corporate Design zu layouten und an unseren Berater Jörn zu schicken. Nach seiner finalen Prüfung errechnete er die finale Punktzahl unserer Bilanzierung und sendete uns die fertige GWÖ-Zertifizierung zu. Diese findet ihr, wie oben verlinkt, ebenfalls in unserer veröffentlichten GWÖ-Bilanzierung.

Insgesamt sind für den gesamten GWÖ-Bilanzierungsprozess  
über 420 Arbeitsstunden angefallen.

Wer war bei uns alles beteiligt?  So eine Bilanzierung geht natürlich alle an, deshalb muss hier neben den Recherchen, Umstellungen und Darstellungen auch die Geschäftsführung diesen Prozess begleiten. So flossen viele Stunden in die fleißige und akribische Arbeit aus dem Office Management, gepaart mit der Unterstützung der Geschäftsführung ein. Am Ende waren es gut über 400 Arbeitsstunden, um die notwendigen Prozesse und Veränderungen anzustoßen und aufzubereiten.

Auszeichnung "Mitgliedsunternehmen der Gemeinwohlökonomie"

Uns ist klar: Unsere Bilanzierung zeigt uns noch einige Aspekte auf, in denen wir uns weiter verbessern müssen. Unter anderem im Bereich Lieferant*innen haben wir noch einiges zu tun, denn vor allem in diesem Bereich hängt die Bewertung fast ausschließlich von den ausgewählten Zulieferern ab. Bestellt man als Unternehmen beispielsweise regelmäßig bei Amazon, wo die Arbeitsbedingungen unter Umständen zu hinterfragen wären, wirkt sich das 1:1 auf die Bewertung in der eigenen GWÖ-Bilanzierung aus. Aber man muss natürlich auch in Abwägung ziehen, ob eine Umstellung nicht so gravierende, insbesondere auch wirtschaftliche Folgen für das Unternehmen darstellt, dass diese im Verhältnis von Aufwand und Ertrag noch vertretbar bleiben.

Das Ziel der Bilanzierung ist nicht ein möglichst gutes Ergebnis mit möglichst weichen Bewertungskriterien zu zaubern, um sich ab sofort mit den Federn des Gemeinwohls zu schmücken – nein, das Ziel ist es, ein vollkommen ehrliches Abbild vom aktuellen Stand des Beitrags als Unternehmen zum Gemeinwohl, für Umwelt und Gesellschaft, zu schaffen.

Hat es sich also gelohnt? Ja!
Auch wenn der Weg lang war und noch länger sein wird:

Wir agieren in einer Welt, in der es nicht nur um den Profit und Erfolg einzelner geht, sondern auch um das nachhaltige Wirken und Handeln in einer Gesellschaft, die komplex, volatil und sensibel ist. Es geht um Rücksicht auf Ressourcen und Menschen, um langlebige Beziehungen in einem fairen Umgang miteinander. Und auf diesen langen Weg haben wir uns begeben und wir werden ihn vermutlich noch eine Weile lang gehen bis wir dort ankommen werden, wo wir als Unternehmen hinwollen. Wir bleiben dran...

Wie geht ihr in eurem Unternehmen mit dem Thema Corporate Social Responsibility um? Und wie ehrlich können und sollten wir Unternehmer*innen uns darüber unterhalten? Beteiligt euch auch gerne an der Diskussion auf unseren Social Media Kanälen zu den GWÖ-Postings – wir freuen uns über euren Beitrag!